Nicht immer läuft alles glatt im Alltag: Der eine Kunde zahlt ständig zu spät, der Lieferant hält sich nicht an die Vereinbarungen, Mitarbeiter liefern schlechte Arbeiten ab. Oder: Die Technik spinnt. Kurz bevor ich diesen Beitrag schreiben wollte, verabschiedete sich mein Schreibtisch-PC. Tastatur und Festplatte wurden beim erneuten Hochfahren nicht mehr erkannt. Okay, ich hätte auch den Notebook dazu nehmen können, aber erst einmal ärgerte ich mich, ausgerechnet so kurz vor dem Urlaub und was das wieder kostet… Bei einem Spaziergang kam ich schließlich auf die Idee, diesen Blogbeitrag anders zu schreiben als geplant, da die ursprüngliche Überschrift „Ärger mit Kunden“ lauten sollte.
PS: Nach einer kompletten Reinigung aller Kontakte lief auch der PC wieder. Dafür stürzte beim Schreiben des Beitrags ständig der Browser ab (Google Chrome). Ärger kommt und geht…
Einige Anregungen zum Umgang mit dem Ärger:
Scharf essen. Ärger löst Reaktionen im Körper aus. Manche haben im wahrsten Sinne des Wortes die „Nase voll“. Wer sich stark ärgert und dazu neigt, den Ärger regelrecht in sich reinzufressen, sollte sehr scharf essen, am besten asiatisch. Sie werden spüren, wie der Ärger regelrecht zerfließt.
Auszeit nehmen. Statt mit Ärger und innerer Wut weiter zu arbeiten, mal eine Stunde Pause machen, vielleicht bei einem Spaziergang oder bei Gartenarbeit. Bei frischer Luft und Bewegung verflüchtigt sich so mancher Ärger.
Reden oder schreiben. Es muss nicht gleich ein Psychotherapeut sein, vielleicht mit dem Partner oder einem Kollege sprechen. Sich etwas von der Seele reden. Manchmal hilft auch eine andere Meinung, eine andere Sichtweise, durch die der Ärger sich relativiert. Schreiben hilft auch. Sich die Wut von der Seele zu schreiben. Ob auf Papier – oder im Internet. Wer sich beispielsweise über die Telekom ärgert, kann das auch mal ruhig bei Twitter tun, statt sich nur über Telefonwarteschleifen und hilflose Mitarbeiter zu ärgern.
Wut ist gut. Nicht verdrängen, nicht überschäumen, keinesfalls betrinken. Hört sich einfach an, nur kenne ich in meinem Unternehmerumfeld einfach zu viele Menschen, die Ärger regelrecht wegspülen möchten. Meist passiert das Gegenteil. Angetrunken kommen die aufgestauten Aggressionen hoch. Die Folge: Es wird noch mehr Ärger produziert. Wut ist gut, ein Schrei im Wald verhallt, dem Baum tut es nicht weh, wenn man gegen ihn tritt. Ein Sportstudio erfüllt auch seinen Zweck. PS: Tiefenatmung über den Bauch hilft, nicht überzuschäumen.
Über sich selbst lachen. Häufig ärgert man sich über andere Menschen, gibt ihnen die Schuld, doch in Wirklichkeit ist man selbst verantwortlich. Für den Kunden, der nicht zahlt, weil wir beim ersten Kontakt nicht auf unser Baugefühl gehört haben. Für den Lieferanten, der schlechten Service bietet, weil wir unbedingt den billigsten Anbieter wollten. Für den Webbrowser, weil wir unbedingt den schnellsten Browser haben wollten 🙂 Lachen ist das beste Rezept gegen Ärger und Groll.
Ärger vermeiden. Klingt einfach, aber Ärger kommt meist dann, wenn man ihn nicht braucht. Mein Webbrowser Google Chrome ist das einzige Programm, das es schafft, meinem ansonsten stabilen Linux-Betriebssystem einen Neustart zu verpassen – und heute nicht das erste Mal. Ich habe mich das letzte Mal darüber geärgert. Chrome fliegt runter von der Festplatte, dafür lieber wieder Firefox oder Opera, solide und bewährte Arbeitswerkzeuge, die mir manchen Ärger ersparen.