Blog / News - Archiv

Studie: Wachstumsmotoren der mobilen Kommunikation

07. Juni 2012

Fax zählt für die technikaffine Generation inzwischen zur Steinzeit. Und was einst Telex war, weiß heute kaum jemand mehr. Die gute alte E-Mail mit höflichen Umgangsformen wie Anrede und Grußformel ist durch Facebook, Twitter & Co. und die rasante Verbreitung der Smartphones inzwischen ebenso in die Jahre gekommen. Auch ein Grund für diese Entwicklung: SMS. Alleine in Deutschland werden täglich bis zu 120 Millionen Kurznachrichten per Handy versendet. SMS bleibt trotz Facebook & Co. weiter beliebt.

Gerade in der jüngeren Generation gehören kurze Nachrichten – keine Anrede, alles in Kleinschrift, teilweise stichwortartig mit Abkürzungen – eher zum guten Ton als lange E-Mails zu schreiben. Der Trend bewegt sich vor allem weiter Richtung mobile Kommunikation. Welche treibenden Kräfte dahinter stecken, zeigte erst kürzlich eine Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW).

Chat, Social Media, E-Mail und Videotelefonie sind die die wichtigsten Wachstumsmotoren in der mobilen Kommunikation, so die die Untersuchung „Dynamic Communication Index“, die das Marktforschungsinstitut Yougov im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) durchgeführt hat.

Die Studie zeigt, wie sich das Kommunikationsverhalten der Deutschen von Juli 2011 bis April 2012 geändert hat: Die deutschen Internetnutzer setzen verstärkt auf mobile Endgeräte zur Kommunikation jenseits der klassischen Festnetztelefonie. Mobile Chat-Apps verzeichnen dabei den stärksten Zuwachs, und zwar um 8,8 Prozentpunkte auf 21,7 Prozent. Interessant: die klassische SMS erleidet keinen Rückgang. Die mobile Kommunikation über soziale Netzwerke stieg bei den deutschen Internetnutzern um 7,3 Prozentpunkte auf 39 Prozent, dicht gefolgt von mobilen E-Mails (+6,3 Prozentpunkte auf 38,1 Prozent) sowie mobiler Videotelefonie (+6,2 Prozentpunkte auf knapp über 30 Prozent).

Facebook zählt nicht nur zu den Motoren dieser Entwicklung, Facebook hat sich auch auf das mobile Kommunikationsverhalten, das Smartphones und Tablet-PC mit sich bringt, eingestellt. Schreibt ein Facebook-Teilnehmer einem Freunde eine Chat-Nachricht, so wird diese bei Abwesenheit in seinem regulären E-Mail-Postfach gespeichert. Wer auf solch eine Nachricht bei Facebook antwortet, wundert sich vielleicht über das schmale Eingabefeld, das eher einem einzeiligen Chat-Fenster oder einem SMS-Eingabefeld gleicht. Schreibt man eine ellenlange Antwort, „schüttelt“ sich das Fenster bei jedem Zeilenumbruch regelrecht, als wolle es sagen: „Fasse Dich kurz!“