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Telefon 2.0: Virtuelle Telefonanlagen – Vodafone

24. Juni 2011

Für den zweiten Teil unserer Serie zum Thema „Telefon 2.0“ habe ich mit Vodafone, einem weiteren Anbieter von virtuellen Telefonanlagen, gesprochen. In diesem Interview wird noch deutlicher, wie Festnetz und Mobilfunk ganz selbstverständlich zusammen wachsen: Das mobile Smartphone kann wie ein normales Nebenstellentelefon benutzt werden, ergänzende Statusinformationen helfen, die Verfügbarkeit von Kollegen im Unternehmen zu erfahren – Instant Messaging lässt grüßen (Status: Abwesend, verfügbar, beschäftigt). Und: Die Tarife hängen nicht mehr vom benutzten Gerät ab! Virtuelle Telefonanlagen eignen sich im übrigen bereits für Unternehmen ab fünf Mitarbeitern.

Experten bezeichnen die Entwicklung auch als „Unified Communications“ beziehungsweise durch die Einbeziehung von Geschäftsprozessen und die Integration von Teamwork-Funktionen auch als „Unified Communications & Collebaration“, zu deutsch sinngemäß auch vereinheitlichte, integrierte Kommunikation und Zusammenarbeit.


Thomas Barthmann, Senior Produktmanager Vodafone

Thomas Barthmann, Senior Produktmanager Vodafone

Gespräch mit Thomas Barthmann, Senior Produktmanager bei Vodafone.

Für welche Unternehmen ist eher die virtuelle Telefonanlage OfficeNet Enterprise, für welche eher eine klassische PBX (Hardware) geeignet? Spart der Kunde Kosten mit der Cloud-Lösung, der virtuellen Vermittlungsanlage?

Thomas Barthmann: Wir definieren das Fokus-Segment für OfficeNet mit fünf bis 200 Teilnehmern pro Standort, wobei dies keine fixe Grenze darstellt. Grundsätzlich eignet sich OfficeNet besonders für alle Kunden, denen die enge Einbindung ihrer Mobiltelefone wichtig ist. Unternehmen mit mehr als 200 Teilnehmern tendieren heute eher zum dedizierten PBX-Ansatz. Auch diesen bedient Vodafone mit seinem Produktportfolio. Mit den Produkten OfficeNet Enterprise und Business PBX werden Kunden angesprochen, die eine gehostete beziehungsweise Vor-Ort PBX-Lösung suchen.

Ist das das Ende der klassischen Telefonnebenstellenanlage?

Thomas Barthmann: Es gibt immer noch einen Markt für Telefonanlagen, die gehostet oder vor-Ort vorgehalten werden. Die Tendenz geht aber, klar zu einem managed Ansatz. Das heißt die Firmen wollen und müssen sich auf Ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Der Betrieb der TK-Anlage gehört in den seltensten Fällen dazu.

Wie kann man sich den klassischen Sekretärinnen-Telefonvermittlungsplatz vorstellen? Per Webbrowser oder auch per Telefon möglich?

Thomas Barthmann: Hier gibt es verschiedene Szenarien, vom reinen Telefonarbeitsplatz für eine Assistentin über den hybriden Ansatz, der die Steuerung von Funktionen über eine Weboberfläche integriert, bis hin zum reinen PC-Vermittlungsplatz, wenn die Funktion der zentralen Vermittlung im Vordergrund steht. Für alle genannten Fälle bietet Vodafone OfficeNet das richtige Endgerät beziehungsweise entsprechende Applikationen an.

Welche weiteren Anwendungen sind der Basisvariante integriert, welche optional zubuchbar? Integration von Fax, E-Mail? SMS und IM-Anwendungen?
Videotelefonie?

Thomas Barthmann: Vodafone hat mit der OfficeNet Familie ein Lösungsportfolio geschaffen, das je nach Anforderungen des Kunden die richtige Lösung bietet. Damit sind die auch vorgenannten Anforderungen, hinsichtlich verschiedener Kommunikationsmedien, entsprechend abbildbar. Beispielsweise kann neben der Anbindung von herkömmlichen Faxgeräten, ein vollwertiger Faxserver angeboten werden.

Können Sie bitte ein Preisbeispiel für fünf bis zehn Anwender nennen?

Thomas Barthmann: Als grundsätzliche Faustformel kann man bei Vodafone OfficeNet einen Userpreis von unter zehn Euro ansetzen. In diesem Preis ist neben einer deutschlandweiten Festnetz-Flatrate auch bereits die ADSL- bzw. SDSL-Versorgung, d.h. der Internet-Zugang des Arbeitsplatzes enthalten. Ebenfalls enthalten sind immer die Vodafone Profi-Mailbox, ein Softclient sowie eine Weboberfläche zur Konfiguration des Dienstes für Mitarbeiter und Administratoren. Besonders Teilnehmer, die auch Ihr Mobiltelefon nutzen, profitieren von dem einzigartigen OfficeNet Tarif. Am Unternehmensstandort telefoniert der Mitarbeiter mit seinem Mobiltelefon zu OfficeNet Festnetzkonditionen. Mit Vodafone OfficeNet hat der Mitarbeiter die freie Wahl des Endgeräts, da Tarifierung unabhängig vom Endgerät ist.

Wie rechtfertigen Sie diesen Preis, wenn es beispielsweise für kleine Unternehmen Voip-Anlagen z.B. von 3CX zu vergleichbaren Preisen gibt – bzw. Fritzboxen?

Thomas Barthmann: Die Kombination und tiefe Integration des Mobilfunkteilnehmers in eine einheitliche Kommunikationslösung ist ein echter Mehrwert von Vodafone OfficeNet. Jedes Mobiltelefon lässt sich in TK-Anlagenfunktionen, wie Teamfunktion, Chef/Sekretariats-Funktionen oder Sammelanschlüsse integrieren. Außerdem wird die Festnetzrufnummer des Mitarbeiters bei abgehenden Gesprächen vom Mobiltelefon signalisiert. Der zuvor beschriebene OfficeNet Festnetztarif für Mobiltelefone bietet ein inbesondere bei Auslandsgesprächen hohes Einsparungspotential. Hier macht sich der preisliche Unterschied zwischen Mobilfunk- und Festnetzkonditionen besonders stark bemerkbar.

Sind entsprechende Sicherheitseinrichtungen inbegriffen oder kosten die extra? Muss der Kunde überhaupt noch eigene Hardware anschaffen? Welche Endgeräte sind enthalten?

Thomas Barthmann: Abhängig von der Zugangsvariante ist bei OfficeNet bereits eine Firewall-Funktion enthalten oder es kann eine kundenindividuelle Firewall eingesetzt werden.Das PC Softphone ist bereits im Basispreis enthalten. Endgeräte können ab einem Euro einmalig dazu gebucht werden. Grundsätzlich kann jedes bereits vorhandene Mobiltelefon mit D2-Vertrag im OfficeNet Verbund als mobile Nebenstelle genutzt werden. Mitarbeiter können selbst mit ihren privaten Mobiltelefonen von den OfficeNet Vorteilen profitieren, wenn sie der OfficeNet Nutzung für ihren privaten Anschluss zustimmen.

Es ist aus der Online-Beschreibung nicht ganz klar, ob eine Allnet-Flat enthalten ist – sowohl für stationäre als auch für mobile Telefone ….

Thomas Barthmann: Wir bieten teilnehmerbasierend für jeden Mitarbeiter individuell den richtigen Tarif an. In mehreren Stufen kann von der „einfachen“ intern-Flatrate bis zur internationalen Flatrate je nach Nutzungsverhalten der optimale Tarif gewählt werden. Zusätzlich können die Nutzungsmöglichkeiten der Teilnehmer auch eingeschränkt werden. So kann zum Beispiel der Wandapparat in der Kantine, für den nur eine intern-Flatrate gebucht wurde, auch auf interne Gespräche beschränkt werden.

Eignet sich OfficeNet nur für Unternehmen mit verteilten Standorten oder auch für regionale Handwerksbetriebe? Welche Abstufungen/Module gibt es?

Thomas Barthmann: Grundsätzlich eignet sich OfficeNet für fast alle Branchen ab etwa fünf Teilnehmern. Gerade Handwerksbetriebe, die sehr viel im Außendienst tätig sind und für die, die Einbindung des Mobiltelefons eine wichtige Rolle spielt, interessieren sich sehr für unsere Lösung.

Wo sehen Sie – persönlich, als Experte – die Zukunft von Unified Communications? Wie könnte ein Szenario aussehen?

Thomas Barthmann: Wir sehen die tiefe Integration der Kommunikationsmöglichkeiten aus der Microsoft Welt und der Sprachkommunikation von OfficeNet als Basis aller Weiterentwicklungen. Ziel all dieser Entwicklungen ist es, den Nutzer optimal zu unterstützen, die unterschiedlichen Kommunikationswege und Endgeräte auf einfache Weise zu nutzen. Die Verschmelzung der Unternehmenssysteme mit den Cloud Communication Services ist mit Sicherheit ein weiterer wichtiger Baustein zum Erfolg von netzbasierenden UC-Lösungen. Hier kann Vodafone heute bereits auf Projektbasis neben den Standardanbindungen an Microsoft Outlook und Lotus Notes, weitere Connectoren zu CRM, ERP, LDAP und ODBC-Datenbanken anbieten.

Danke für das Gespräch!

Weitere Informationen von Vodafone:
http://www.vodafone.de/business.html