4 min. Lesedauer...

30 Jahre selbstständig, 30 Jahre online – für mich ein großes Jubiläum 2013! Aber 30 Jahre Bildschirmarbeit hinterlassen auch ihre Spuren. So wie der Achillessehnenriss zum Fußballprofisport gehört, habe ich schon so ziemlich alles erlebt, was einem PC-Profi passieren kann: Mäusearm, ständige Kopf- und Nackenschmerzen, Probleme mit dem Rücken und der Bandscheibe. Mal abgesehen von eingeschlafenen Füssen.

P1010327Mit den Jahren veränderten sich viele meiner Arbeitsgewohnheiten, neue Möbel und Geräte mussten her, um die Gesundheit zu schonen und möglichst lange zu erhalten. Einige Anregungen aus meinem Homeoffice:

Arbeiten im Wechsel zwischen sitzen und stehen

Der Mensch ist eben nicht zum Sitzen geschaffen, also laufe ich beim Telefonieren mit dem Schnurloshandy oder dem DECT-Headset durch die Wohnung oder auf den Balkon. Aber auch die Büromöbel änderten sich: vor wenigen Monaten erwarb ich ein Stehpult – und bin begeistert. Endlich arbeiten im Wechsel – alle 30 bis 60 Minuten. Das Stehpult schont nicht nur den Rücken, im Stehen entwickele ich mehr Ideen und bin kreativer.

Tipp: Das Stehpult zur umgekehrten Seite neigen und ein Notebook bis zur Randleiste schieben. So liegen Arme und Hände besser auf.

P1010326
Der Bürostuhl – Trainingsgerät statt „Chefsessel“

Wer einen billigen Chefsessel in Supermärkten oder Baumärkten erwirbt, wird wohl nach einigen Jahren eher einen Chefarzt benötigen, um den Bandscheibenvorfall zu heilen. Viele Jahre sparte ich beim Kauf eines Bürostuhls oder arbeitete zeitweise auf einem Holzstuhl am Küchentisch. Dank einiger Rückenschmerzen gönnte ich mir ein Traumstück, das eigentlich kein normaler Bürostuhl ist. Es ist ein Swopper. Weit mehr als 90% Swopper-Kunden sind laut Herstellerumfrage so zufrieden, dass sie sich nie wieder von ihm trennen würden.

Manche Menschen meinen vielleicht: „Es hätte doch auch ein Sitzball getan!“ Aber nein! Er ist massiv und wesentlich stabiler. Der Swopper schwingt dank einer soliden Feder aus Titanstahl in alle Richtungen und ist somit schon eher ein Fitnessgerät, statt ein Büromöbelstück. Die Muskeln arbeiten, während ich auf der Tastatur tippe – was am Anfang zu heftigem Muskelkater führte.

Tipp: Die Feder am Anfang etwas härter einstellen und die Rückenmuskeln langsam daran gewöhnen.

Das Bürofitnessvergnügen hat allerdings einen stolzen Preis. In meiner Ausführung (mit Rückenlehne und einem Sitz aus dem Hightec-Kunststoff Tempur, der sich der Körperform anpasst) schlägt der Swopper mit rund 700 Euro zu Buche. Ihn kann man laut Hersteller 14 Tage lang kostenlos testen. Es gibt ihn in Fachgeschäften für ergonomische Büromöbel oder für Orthopädie – selbst bei Möbel Höffner.

Sicherlich existieren noch zahlreiche weitere ergonomische Bürostuhlmodelle, die ebenfalls schwingen oder beispielsweise über einen sattelförmigen Sitz verfügen. Einfach ausprobieren!

PS: Ich würde mich auch nie wieder von meinem Swopper trennen!

P1010325

Bildschirm und Tastatur

Ganz ungesund und ein Garant für heftige Nackenschmerzen: ein Notebook. Man schaut ständig nach unten. Externe Bildschirme und Tastaturen erleichtern die Arbeit ungemein. Bei mir ist es ein 22-Zoll-Monitor, der nun dank zweier gelesener Bücher auch mit mir auf Augenhöhe ist. Wir Freiberufler müssen eben praktisch denken und improvisieren.

Meine externe Notebook-Tastatur: Modell „Clean Desktop“ von Cherry. Nicht nur, dass diese geniale Tastatur für rund 35 Euro bei Amazon ein Apple-Feeling bietet – es schreibt sich damit einfach besser, schneller und gesünder.

Gesunder Schlaf

Auch beim Thema Schlaf habe ich viele Jahre am falschen Ende gespart, vor allem bei Kopfkissen und Matratze. Heute schlafe ich auf einer 7-Zonen-Kaltschaum-Matraze und einem Stützkissen aus Tempur-Kunststoff. Zwar kosten derartige Matrazen (in der Ausführung 180x200cm) zwischen 600 und 1000 Euro, aber die Matratzen-Outlet-Geschäfte senken ihre Preise oft bis zu 35% (z.b. zum Jahresende). Mein Traum: Eine Tempur-Matratze, kostet aber leider in der Größe mehr als 2000 Euro.

Anmerkung am Rande: Ich kenne viele Unternehmer und Freiberufler, die tagsüber auf eine halbe Stunde Büroschlaf schwören. Eine halbe Stunde zu ruhen, fördert Kreativität und Produktivität.

Tipp: Solche Kissen aus Tempur kosten in autorisierten Orthopädiefachgeschäften zwischen 150 und 170 Euro. In Matratzen-Outlets gibt es sie unter einem anderen Namen. Der Kunststoff ist angeblich derselbe bzw. hat denselben Effekt, aber der Preis liegt bei rund 65 Euro.

PS1: Nun spare ich für meine nächste Anschaffung: einen höhenverstellbaren Schreibtisch 🙂

PS2: Frischluft nicht vergessen! Eine halbe Stunde Spaziergang macht den Kopf wieder frei.

 

Fördermittel für ergonomische Büromöbel von der Rentenversicherung

Was viele Freiberufler und Selbstständige nicht wissen: Wenn man beispielsweise schwere Rückenprobleme hat und auf entsprechende Möbel wie orthopädische Bürostühle oder höhenverstellbare Schreibtische angewiesen ist, um überhaupt arbeiten zu können, dann kann man als gesetzlich Rentenversicherter Zuschüsse beantragen, wenn man länger als 15 Jahre eingezahlt hat.

Dazu ist folgendes zu beachten:

Die Anträge müssen vor der Anschaffung gestellt werden. Folgende Unterlagen sind notwendig:

Die Prüfung des Antrags kann bis zu 6 Wochen dauern.