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Für die einen ist es Pflicht, andere gönnen es sich: mobiles Arbeiten an anderen Orten. Mal raus aus dem eigenen Büro oder dem häuslichen Arbeitszimmer. Neue Eindrücke fördern Kreativität und Produktivität. Ob Übersetzer, Anwalt, Grafiker, Softwareentwickler oder Journalist – alle Informationsdienstleister könnten theoretisch von überall aus arbeiten. Hauptsache, sie haben Strom und Mobilfunkempfang mit schnellen Internet-Verbindungen (UMTS oder HSDPA).

Manche müssen für einige Zeit bei einem Kunden vor Ort arbeiten, beispielsweise Software- und Datenbankentwickler. Andere fahren ans Meer oder in die Berge. Allerdings setzt mobiles Arbeiten eine detaillierte Planung voraus. Ein Paar Socken oder die Zahnbürste können Sie als ‚digitaler Nomade‘ ruhig mal vergessen, aber wehe, Sie vergessen das spezielle Netzladegerät für den Notebook oder fürs Smartphone. Oder Ihre Geldautomatenkarte streikt. Was Sie besser beachten sollten, wenn Sie reisen und mobil per Internet arbeiten – 20 Tipps und Anregungen aus eigener Erfahrung…

Tipps und Anregungen für mobiles Arbeiten

Reiseplanung
Eine Reiseplanung ohne Internet? Undenkbar! Sei es die Routenplanung bei Reisen mit dem Auto, die Verbindungssuche und Online-Ticket-Bestellung bei der Bahn, die Suche und Buchung von Unterkünften, beispielsweise bei HRS oder Justbook und schließlich die Geländeerkundung mit Google Maps, um beispielsweise zu prüfen, ob das gebuchte Hotel auch wirklich ruhig gelegen ist.

Bahn oder Auto?
Klarer Gewinner für Selbständige: die Bahn. Nur dort können Sie in Ruhe arbeiten – entspannt und ohne Stau. Aber die ICE-Züge sind oft ausgebucht, entsprechende Vorabreservierung ist notwendig. Tipp: wer frühzeitig ein Bahnticket online bucht, um Geld zu sparen, sollte sich ebenso Verbindungen zu unterschiedlichen Reisezeiten anschauen, da die Deutsche Bahn die Preise auch an die Züge bindet (um sie so besser auszulasten). So sparen Sie schon mal 30 bis 40 Euro.

Mobiles Bahnticket per Smartphone
Wer vor Reiseantritt mit der Bahn noch keine Rückfahrt gebucht hat, weil er sich vielleicht kurzfristig für eine andere Route entscheiden möchte, kann unter m.bahn.de – das Angebot der Bahn für Smartphone-Besitzer – auch mobil ein Ticket ordern. Es wird dann als MMS direkt ans Handy versandt. Aber: ist der Akku leer oder das Handy defekt, reisen Sie ohne gültigen Fahrausweis und müssen nachzahlen. Besser: ein Internet-Café oder einen Copyshop suchen, bei dem Sie ein Online-Ticket (PDF-Dokument) der Bahn ausdrucken können.

Mobilfunkempfang vorher prüfen
Wer einmal für einige Wochen am Meer oder auf dem Land arbeiten möchte, sollte unbedingt die Netzabdeckung seines Anbieters vorher prüfen! Glauben Sie mir, EDGE- oder GPRS-Geschwindigkeiten bei Internet-Verbindungen sind eher eine Qual für einen breitbandverwöhnten Großstädter.

Ihr Schreibtisch in anderen Städten
‚Coworking‘ – die soziale Form flexibler Arbeit – setzt sich auch in Deutschland immer mehr durch, aber nur in größeren Städten. Tipp: Erkunden Sie sich online, ob es einen ‚Coworking Space‘ am Zielort gibt. Ein Schreibtisch inklusive Internet wird tageweise vermietet, Preis ab 10 Euro.

Post nachsenden lassen
Selbständige Singles, die für mehrere Monate an einem anderen Ort arbeiten müssen, können sich ihre Post für einen begrenzten Zeitraum nachsenden lassen. Die Deutsche Post bietet den so genannten Nachsendeservice an, den Sie online beauftragen können. Aber: er gilt nur für die Briefe der Deutschen Post. Private Postdienstleister, die beispielsweise aus Kostengründen gerne von Behörden in Anspruch genommen werden, werfen weiterhin Ihre Briefe in den Kasten. Bis in Deutschland die so genannte DE-MAIL bei allen Behörden und Unternehmen angekommen ist, und Post damit mobil zu empfangen wäre, dürften noch Jahre vergehen.

Mobiles Fax
Wer sich zum E-Postbrief bei der Deutschen Post anmeldet, kann online Fax-Nachrichten senden und per E-Mail empfangen. Einfach nach der Registrierung eine persönliche Fax-Nummer anfordern. Aber auch Internet Provider wie Hosteurope bieten ihren Kunden die kostenlose Einrichtung einer Fax-Nummer. Eingehende Faxe werden dann an ein E-Mail-Postfach weitergeleitet.

Mobile Bankgeschäfte
Wenn Sie kein Freund von Daueraufträgen sind oder prüfen möchten, ob Ihre Kunden Rechnungen bezahlt haben, können Sie Ihre Überweisungen auch mobil tätigen – und natürlich Kontoauszüge einsehen. Stellen Sie Ihr Online-Banking auf das smart- oder SMS-Tan-Verfahren um, falls es Ihre Bank nicht schon getan hat. Bei diesem Verfahren erhalten Sie bei Erteilung von Online-Aufträgen eine TAN aus Handy geschickt. Tipp: verzichten Sie aus Sicherheitsgründen auf Online-Bankgeschäfte mit einem Smartphone-Webbrowser.

Ersatz-Handy einpacken
Telefon, Notebook und Internet sind die wichtigsten Arbeitsmittel der „digitalen Nomaden“. Wehe, das Handy gibt den Geist auf oder wird gestohlen. Billige Zweit-Telefone gibt es schon für 10 Euro. Oder Sie kaufen ein gebrauchtes Handy. Der Trend für Selbständige bewegt sich wieder – scheinbar – „rückwärts“, Richtung klassischem Handy zum reinen telefonieren sowie einem zusätzlichem Tablet-PC – eher weg vom kleinen Smartphone, das inzwischen in 25 Prozent der deutschen Haushalte eingesetzt wird – viel zu umständlich zum telefonieren, die Bildschirme zu klein zum produktiven arbeiten im Internet.

Flatrates für Prepaid-Handys buchen
Wenn Sie für mehrere Wochen verreisen, machen Flatrates für Prepaid-Handys Sinn, die man befristet buchen kann, beispielsweise für 7,99 Euro eine Smartphone-Flatrate bei Alditalk. Vorausgesetzt, Sie buchen frühzeitig, da Sie in kleineren Orten vergeblich einen Aldi- oder Netto-Markt suchen werden.

Stromversorgung – Akkus laden
Wer zwei Handys sowie andere Technik im Gepäck hat, wird sich über die vielen unterschiedlichen Akku-Ladegeräte ärgern – unnötiges Gewicht und Platzverschwendung. Universelle Akku-Ladegeräte finden Sie zum Beispiel bei Conrad Elektronik, u.a. auch Solarladegeräte.

Die mobile Datenbank im Netz
Wer mit mehreren PC – beispielsweise einem Desktop-PC und einem Notebook – arbeitet, möchte die Daten gerne untereinander synchronisieren. Auch möchte er seine neuen Dokumente sichern, die unterwegs produziert wurden. Hier bieten sich Online-Lösungen zum Backup und zur Synchronisation an. Beispielsweise bei Wuala oder Strato.

Angebote und Rechnungen mobil versenden
Angebote und Rechnungen können heute problemlos von unterwegs als PDF-Dokument per E-Mail verschickt werden.

Geldautomaten, Ärzte, Apotheken, Taxis, …
Sie sind fremd an einem Ort und suchen den nächsten Geldautomaten der Sparkasse oder müssen zum Arzt. Mit der Smartphone-App „Das Telefonbuch“ wird Ihr Standort per GPS-Signal lokalisiert und Sie erhalten beispielsweise Geldautomaten mit Entfernungsangaben. Dank der Smartphone-App „MyTaxi“ benötigen Sie keine Telefonnummer einer Taxi-Zentrale: sie lokalisiert Taxis in Ihrer Umgebung, die Sie dann per Fingerdruck direkt bestellen können.

Geldautomaten-Ersatzkarte
Wer schleppt schon gerne viel Bargeld mit sich rum? Doch, was wenn die EC-Karte streikt oder gestohlen wird? Alle Selbständigen sollten, um die Finanzen in beruflich und privat zu trennen, über zwei Konten verfügen – und die zugehörigen EC-Karten auf Reisen besser getrennt aufbewahren.

Reise nachbereiten
Kaum wieder zu Hause angekommen, beginnt die Nachbereitung der Reise, beispielsweise die Abrechnung der Reisekosten. Hier finden Sie einige Tipps zu den Aufgaben, die Sie nach der Reise erwarten.

Achtung, Neid!
Wenn Sie mobil am Meer oder in den Bergen arbeiten, genießen Sie es – und behalten es besser für sich. So mancher Auftraggeber könnte neidisch werden und sich vielleicht fragen, ob er Sie zu gut bezahlt 🙂