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„Das kann ich später bestimmt noch einmal brauchen und trenne mich nicht davon.“ Wie oft haben Sie sich das beim Aufräumen schon gesagt? Im Laufe des Lebens und unserer Selbständigkeit sammeln wir so Einiges an, manchmal sogar mehrere tausende von Einzelteilen. Unmengen an Kulis bis zu Aktenordnern, von alten PC-Monitoren bis zu zahlreichen Kabeln. Vor allem aber unnützes Papier und Behältnisse in diversen Formen, um es darin aufzubewahren. Manches brauchen wir nie, anderes nur sehr selten. Dennoch müllen wir unser Büro, die Werkstatt oder den Keller damit zu – wie Messies. Es gibt zahlreiche Bücher, unter anderem „Simplify your Life“, die Tipps geben, wie man sein Leben – Wohnung und Büro – mal so richtig entrümpeln kann.

Das neue Jahr sowie meine Umzüge – privat als auch mit Firma – nahm ich zum Anlass, mich radikal von altem Ballast zu trennen. Einige Anregungen, um den Kopf für neue Projekte und Kunden freizumachen.

Ballast abwerfen

Alles, was im Keller Staub angesammelt hat, in Frage stellen

Haben Sie noch alte Möbel, alte Technik wie etwa Röhrenbildschirme im Keller stehen? Dann wird es höchste Zeit, vielleicht an einem Samstag, mal alles radikal zu entrümpeln, Dinge zu verschenken oder zur Mülldeponie bzw. zum Wertstoffthof zu fahren. Alles, was Sie beispielsweise in den letzten drei Jahren nicht mehr gebraucht haben.

Weniger ist mehr: Sonderangebote nicht immer billiger

Warum 10 Kulis, Textmarker oder Alleskleber kaufen, nur weil sie ein paar Cent billiger sind? Manchmal liegen diese Bürowerkzeuge jahrelang in Schränken – und funktionieren dann nicht mehr, weil sie austrocknen. Außerdem neigen zu viele Kulis auf dem Schreibtisch dazu, auf seltsame Weise zu verschwinden, besonders dann, wenn mehrere Menschen in einem Büro arbeiten. Lieber einen wertvollen und teuren Kugelschreiber zusammen mit einem schicken Lederetui kaufen. So etwas schätzen wir mehr. Und verlieren es nicht.

Alles, was doppelt ist, kann weg

Wozu brauchen manche Menschen zwei Locher, zwei Tacker oder zwei Abroller für Tesafilm? Aus Angst, es könne im falschen Moment kaputt oder verloren gehen?

Alte Papiere und Akten vernichten oder archivieren

Bestimmte Steuerakten können wir nach 10 Jahre vernichten. Aber Vorsicht: Wenn Rechnungen für Abschreibungsgüter in den Akten sind, die in den Folgejahren noch Gültigkeit haben. Ein Artikel der Handelskammer Hamburg erklärt die verschiedenen Aufbewahrungsfristen für geschäftliche Informationen sehr detailliert.

Manche Büros von Selbständigen gleichen eher einer Behördendienststelle. In riesigen Aktenschränken bewahren die Unternehmer alle Büroordner der letzten Jahre auf, die kein Mensch mehr im Alltag anfasst. Faustregel: Alles, was Sie täglich, wöchentlich oder monatlich brauchen, im Büro belassen. Den Rest, ab in die Abstellkammer! Dafür reicht dann auch ein billiges Ikea-Regal. PS: Billige Ikea-Regale haben den Vorteil, dass sich die Frage nach ihrer Entrümpelung spätestens nach dem dritten Umzug von selbst beantwortet hat.

Mehr Platz im Büro

Es gibt nichts schöneres, als ein helles, geräumiges Büro mit wenigen Dingen und einem leeren Schreibtisch. Unser Gehirn wird – im Zeitalter der Informationsflut – so aber mit noch mehr äußeren Eindrücken belastet und erreicht nicht seine volle Leistungsfähigkeit. In so manchem Büro bekommt man regelrecht Platzangst. Schreibtische, Regale, Rollcontainer, Schubladen, und … und. Haben Sie sich einmal gefragt, was Sie von den Inhalten in diesen Behältnissen wirklich noch benötigen und wie oft – vor allem aber: ob die ganzen Möbel tatsächlich alle notwendig sind? Es gibt Menschen, die kaufen in einem Schreibwarenladen diese tollen Metalldesignbehälter, um darin 20 Stifte aufzubewahren – von denen sie immer nur zwei benötigen.

„Faule“ Kunden „entrümpeln“

Manche Kunden sind wahre Zeitfresser, auch wenn sie scheinbar einen guten Umsatz bringen. Rechnet man jedoch die Zeit mal zusammen, die man für manche Kunden tatsächlich aufwenden muss – vom „Händchen halten“ bis zum offenen Ohr für Plaudertaschen – erledigt sich die Frage von alleine.

Überholte Verhaltensweisen ändern

„Das haben wir schon immer so gemacht.“ Wer kennt sie nicht, diese Aussage von Firmen. Ein altes Sprichwort besagt: Wer A sagt muss nicht automatisch B sagen, er kann auch erkennen dass A falsch ist. Wann haben Sie sich zuletzt gefragt, ob ihre Art und Weise, beispielsweise  Werbung mit kleinem Budget zu machen, Neue Kunden zu gewinnen oder ihre Dienste zu erbringen, nicht effizienter erledigt werden kann?

Umziehen hilft (aber nicht immer…)

Umzüge sind sehr hilfreich, weil sie das „Gewohnheitstier Mensch“ dazu zwingen, zu entrümpeln. Man trennt sich von Sachen, von denen man sich vorher niemals trennen würde. Nebenbei: Man findet auch Dinge wieder, von denen man geglaubt hatte, sie seien verloren gegangen.

Wann haben Sie zuletzt alten Ballast abgeworfen? Welche Tipps haben Sie?