Sie schießen in Deutschland derzeit wie Pilze aus dem Boden, die Coworking-Spaces, wie sie sich nennen. Meist ehemalige Industriehallen, Überbleibsel aus dem 19. oder 20. Jahrhundert, viele nur notdürftig saniert, dafür geräumig. Coworking, ein Begriff, der in USA entstand, bezeichnet ein flexibles „miteinander und vernetztes Arbeiten“ auf Zeit. Im Vergleich zu herkömmlichen Bürogemeinschaften und Office-Services bieten die Coworking-Plätze Schreibtische auch zur Tagesmiete – Internet, WLAN, Fax, Kopierer inklusive. Kleine Kaffeebars und Kuschelecken laden zur Entspannung ein, fördern das soziale Miteinander und im Sommer wird gemeinsam gegrillt. In den Coworking-Spaces werden aber vor allem Erfahrungen und Wissen ausgetauscht. Sie schaffen Raum für neue Ideen, wirken inspirierend, vor allem auf die, die sonst als kleine Selbständige und Freiberufler zu Hause alleine vor sich hin gearbeitet haben. In Punkto Kosten ist Coworking für Freiberufler und Selbständige unschlagbar: ein Schreibtisch ist bereits ab 10 Euro pro Tag erhältlich. Besitzern alter Industrieimmobilien – beispielsweise Kommunen – eröffnen sich gänzlich neue Vermarktungsmodelle. Betrieben werden die Spaces in der Regel von den Nutzern selbst.
Von Düsseldorf bis München: Netzwerk der Coworking-Spaces wächst
Das deutsche Netz wird immer engmaschiger, wie die Coworking-Übersicht im Blog von Projektwerk zeigt. Wer auf Geschäftsreise muss oder in den Urlaub fährt, braucht so auf seinen flexiblen Schreibtisch nicht zu verzichten, ist stets in anderen Coworking-Spaces willkommen – ein mobiles Büro auf Zeit in jedem größeren Ort. Veranstaltungen wie die internationale „Coworking-Week“ – oder die an Freitagen stattfindenden „Jellys“ laden zum Kennenlernen ein.
Flexdesk Woche 39 €
Flexdesk 12er (9-18 Uhr) Karte 69 €
Flexdesk Monat (9-18 Uhr) 119 €
Flexdesk Monat (24/7) 169 €
Fixdesk Monat (9-18) 169 €
Fixdesk Monat (24/7) 229 € (inkl. Briefkasten, Schlüssel, Spint)
Briefkasten 50 €
Schließfach 20 €Flexdesk = Flexibler Schreibtisch, Fixdesk = fester, eigener SchreibtischQuelle: LE-Space, Leipzig
Wöchentlich finden in mehreren hundert Städten weltweit „Jellys“ statt, in Europa u.a. in Athen, Thessaloniki, Budapest, Heidelberg, München, Leipzig, Wien, Paris und Prag. Es ist ein Coworking-Event, an dem Designer, Software- und Web-Entwickler, Fotografen, ja selbst Köche sich zum gemeinsamen Arbeiten an einem Ort zusammen finden. Voraussetzung ist meist ein eigener Notebook, WLAN und Schreibtische sollten am Ort vorhanden sein.
Der bekannteste und einer der ersten Coworking-Spaces ist das Betahaus in Berlin. Ich persönlich bevorzuge den LE-Space, einer von inzwischen drei Coworking-Plätzen in Leipzig. Für Digitalarbeiter mit Kindern existiert hier sogar ein eigener Coworking-Space: der Rockzipfel. Weitere Informationen über Coworking in Deutschland bietet das Netzwerk für Coworking-Projekte und Digitalarbeiter „Hallenprojekt.de“.
Coworking – Wikipedia-Definition:
Coworking (auch Co-working, engl. „zusammen arbeiten“) ist ein sich seit einigen Jahren abzeichnender Trend im Bereich Neue Arbeitsformen. Freiberufler, Kreative, kleinere Startups oder digitale Nomaden, die unabhängig voneinander agieren oder in unterschiedlichen Firmen und Projekten aktiv sind, arbeiten in meist größeren Räumen zusammen und können auf diese Weise voneinander profitieren. Coworking stellt Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis zur Verfügung und ermöglicht die Bildung einer Gemeinschaft („Community“), welche mittels gemeinsamer Veranstaltungen, Workshops und weiterer Aktivitäten gestärkt werden kann. Dabei bleibt die Nutzung jedoch stets unverbindlich und zeitlich flexibel. So geschaffene Räumlichkeiten werden auch „Coworking Spaces“ genannt.Quelle: Wikipedia